Seit Jahren verändert sich das Medienverhalten der Gesellschaft und damit auch ihre Erwartungen an die Berichterstattung. News müssen tagesaktuell, übersichtlich aufbereitet und sofort abrufbar sein – bestenfalls noch in derselben Sekunde, in der sich das Ereignis zuträgt. Um diesem Konsumverhalten zu entsprechen, nutzen Medien zunehmend Liveblogs. Dieses Format ist nicht nur kurzgehalten und informativ für die Nutzer:innen, sondern birgt auch lukrative Potenziale auf Seiten der berichtenden Medien: Anzeigen können generiert, unterschiedlich aufbereitet und Liveblogs weiter vertrieben werden. Mit ihren langen Verweildauern und hohen Klickzahlen bieten Liveblogs ein noch viel zu wenig ausgeschöpftes Umsatzpotential. Unsere CEO Naomi Owusu stellt diese drei Möglichkeiten vor und beschreibt, wie Liveblogs monetarisiert werden.
1. Integrierte Werbeanzeigen: Vielfältige Display-Anzeigen für den News-Feed
Das Anzeigengeschäft stellt neben dem Produktvertrieb eine der wichtigsten finanziellen Säulen für Medien und Marken dar. Dies gilt verstärkt für den Online-Bereich, wenn Einnahmen aus dem Printsegment stagnieren oder Unternehmen ihre Angebote vollends digitalisieren. Auf den eigenen Webseiten, Blogs oder Social-Media-Kanälen werden diese Vermarktungschancen bereits ausgiebig genutzt. Das Potenzial, das auch im Anzeigengeschäft von Liveblogs steckt, zeichnet sich durch zwei Faktoren aus. Zum einen können die Werbeanzeigen vielfältig integriert werden: Ob als Video oder Foto, Animation oder Grafik – mit den verschiedenen Formaten kann und sollte durchaus gespielt werden. Zweitens ergeben sich Chancen durch die zum Teil beträchtliche Länge eines Liveblogs. Diese entsteht in Abhängigkeit von der Entwicklung des Ereignisses, über das berichtet wird. Je länger der News-Ticker, desto mehr Display-Anzeigen können platziert werden. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass die werblichen nicht die redaktionellen Inhalte übersteigen. Weiterhin sollte aus Gründen der Rücksichtnahme von Anzeigenschaltung abgesehen werden, wenn über kritische oder sensible Themen berichtet wird.
2. „Dieser Liveblog wird präsentiert von…“: Win-win-Situation durch Branding
Was TV-Sender bereits seit Jahren nutzen, lässt sich auch auf Liveblogs anwenden. Neben der Anzeigenakquise zählt auch das Branding zum Anzeigengeschäft: Insbesondere zu (Sport-)Veranstaltungen oder auch Messen und Popkultur-Events stellen Kooperationen mit Partnern und Sponsoren lukrative Einnahmequellen dar. Die unaufdringliche, aber effiziente Erwähnung bringt sowohl den Liveblog-Anbieter als auch die partizipierende Partei in eine Win-win-Situation. Die exklusive Nennung eines einzelnen Partners hat natürlich seinen Preis. Dieser wird aber für die permanente Sichtbarkeit – für die Dauer der Liveblog-Berichterstattung – und dadurch gesteigerte Reichweite wortwörtlich in Kauf genommen.
3. Mein Ticker, dein Ticker: Den eigenen Liveblog an Dritte vertreiben
Steht ein bestimmtes Ereignis, wie etwa eine Fußball-Europameisterschaft oder Bundestagswahl an, berichten viele Medien per News-Ticker darüber, doch nicht jedes Unternehmen verfügt über ausreichend personellen Kapazitäten oder hat selbst keine Redakteur:innen vor Ort. Daher kann die eigene Berichterstattung externen Dritten zur Veröffentlichung angeboten werden – gegen eine entsprechende Vergütung. Die Repräsentation des eigenen Liveblogs auf der Website zusätzlicher Plattformen erzeugt dadurch nicht nur lukrative Gewinne, sondern fungiert zudem als Multiplikator und steigert die Sichtbarkeit des Tickers enorm.
Fazit: Liveblogs versprechen Einnahmen und erweitern Content-Monetarisierung
News-Ticker sind eine lukrative Alternative zu bereits angewandten Mitteln und Vorgehen im Zuge der Content-Monetarisierung. Generell sollte jedoch immer darauf geachtet werden, dass die werblichen Inhalte nicht Überhand nehmen, um den informativen Gehalt hervorzuheben. Ob durch unterschiedlichste Ad-Formate, mithilfe von Branding-Partnern oder durch den Vertrieb an Dritte: Liveblogs bieten definitiv große Chancen, die Kasse klingeln zu lassen.